Inselleben hat verschiedene Seiten. Oft stellt man sich darunter einfach nur einen Strand, eventuell noch einen Schirm und eine Liege vor. Mit dabei: Viel Sonne, die Extraportion Meer und am Schluss ergibt das dann die totale Braeune. Leider kann es dabei einen Gegner geben, und der heisst Wetter. Die Folge: Die totale Braeune reicht bei mir genau bis zur Grenze von meiner Hose und meinem T-Shirt. Darunter wirds kasig, bzw. etwas braun. Und das kam so:
Nach Samui sind wir mit der Faehre weiter nach Ko Tao. Tao (Ko heisst nur Insel) ist wohl das Tauchparadies in Thailand. Puenktlich mit den Abschied von Samui verabschiedete sich auch die durchgehende Wolkendecke. Die Hostelsuche war etwas schwieriger, weil wir mittlerweile sechs Personen sind. Andy und Martin aus Koeln, Lene aus Hamburg, Diego der Chilene aus Goeteborg und natuerlich der Flo und ich. Nach erfolgloser Suche am beliebtesten Strand folgten wir dem Geheimtipp einer Franzoesin, die auf Samui den Bungalow neben uns hatte. Dieser Geheimtipp war so geheim, das man um in das Diving Resort zu kommen auf die andere Seite der Insel muss. Die Strasse dahin war, vorsichtig gesagt, nicht wirklich ausgebaut. Heftige Steigungen, zwischendurch mal ein Flussbett und einige Stellen wo besser kein anderes Auto entgegenkommt. Das Resort selbst: Mitten im Dschungel und direkt an der Kueste. Mir war da ehrlich gesagt zu wenig los und tauchen ging wegen einer leichten Mandelentzuendung und dem dazugehoerigen Problem mit dem Druckausgleich bei mir eh nicht. Alles in allem ganz nett, aber auch ziemlich oede. Fuer den letzten Tag sind wir dann nochmal an den ersten Strand zurueck. Diego musste zurueck nach Schweden und wir haben zu fuenft eine Unterkunft gesucht. Hat auch geklappt und so verbrachten wir den letzten gemeinsamen Abend in einer Australian Bar und danach auf einer House-Party.
Am naechsten Morgen ging es trotz diverser widriger Umstaende schon um 9h morgens an den Strand. Endlich weiss ich, wie ich den Flo morgens wach krieg. Das Versprechen, die gesamte Zeche vom letzten Abend zu uebernehmen verleiht eben manchmal Fluegel, koennte auf Dauer gesehen zu finanziellen Engpaessen fuehren....
Gegen mittags war grosses Verabschieden angesagt und der Flo und ich sind mit Faehre und Bus ab zurueck nach Bangkok. Im Bus hab ich mich wohl so vier Stunden mit dem Schweden Jon unterhalten, was dazu gefuehrt, dass ich meine Basiskenntnisse von schwedischer Indie-Musik auf ein ertraegliches Mass erweitert habe.
Heute hiess es mal hemmungslos T-Shirts shoppen und noch etwas bummeln, bevor wir heute Abend den Thailand-Aufenthalt in einer Bar ausklingen lassen.
Thailand ist also bald Geschichte auf meiner Reise, aber was macht Thailand eigentlich aus?
- Viele freundliche Menschen (die einen aber auch manchmal ganz gerne mit einem Laecheln auf dem Gesicht abzocken wollen)
- Hitze
- Ein wirklich schoenes Land (schnell hinfahren, solange drei Wochen Thailand inclusive Flug noch soviel kosten wie zehn Tage all inclusive in der Tuerkei)
- Das Essen (ist hervorragend, wird auf Dauer zwar einseitig, aber selbst da ist Abwechslung Dank vielen Indern und westlicher Kueche geboten)
Und nun noch ein kleiner Abstecher in die Sektion Kukturschock:
Erster Vertreter: Die Arschbrause
Die Arschbrause ist in Thailand der gaengige Ersatz fuer Klopapier. Muss ganz ehrlich sagen, dass ich letzteres weiterhin bevorzuge, aber die Thais und wohl auch einige Touris schwoeren darauf.
Numero due: Insekten auf dem Grill
Nicht ganz so weit verbreitet aber immerhin noch ein Gaumenschmaus der anderen Art. Einfluesse die zur Verwendung des ersten Vertreters fuehren sind nicht genauer erforscht.
Nummer drei: Fast nirgends liegt Muell, aber wo zur Hoelle sind die Muelleimer.
Ein besonders in Bangkok verbreitetes Phaenomen, das sich in der Provinz in weit verbreitete und ueberall zur Verfuegung stehende Plasticksaecke aufloest.
Der vierte im Bunde: Zeit und Kilometerangaben
Sind ungefaehr so zutreffend, wie der angebliche Untergang der Zivilisation zum Jahrtausendwechsel. Lustig wirds besonders, wenn man nach fuenf Minuten bereits am dritten Schild vorbeifaehrt, dass das Ziel in 5 Kilometer Entfernung anzeigt.
Alles in allem, haette ich mir aber die Unterschiede groesser vorgestellt, Thailand ist doch sehr westlich und westliche Standards nicht so weit weg. Ein tolles Land, des grosse Unterschiede zwischen Arm und Reich hat und seinen ganz eigenen Charme hat. Es ist also ums Auf Thai-English zu sagen: Same, Same, but different ;-)
Zum Abschluss werde ich mir jetzt meine zweite Thai-Massage koennen (nein, Waldi ohne "Happy End") und nochmal einmal alles auf mich wirken lassen. Ich meld mich wieder aus Melbourne mit dabei ein Photo-Update von allen Blogeintraegen und ganz sicher neue Eindruecke aus Down Under.
2 Kommentare:
Hallo mein Kleiner,Großer!
Schön, daß ich wieder von Dir höre.
Habe mir schon ein klein wenig
Sorgen gemacht.Nach Tailand wird
es jetzt wohl ein bißchen ernster.
Wünsche dir einen guten Flug und
vergiß es nicht - Deine Mama
Servus Frank !!
Machte echt Spaß von deinen Erlebnissen zu hören...
Du könntest aber öfter schreiben !!
Und mehr Bilder senden, damit man hier in good old Germany mal mehr sieht.
Falls in Down Under mal AC/DC einen kleinen Gig geben sollte, viel Spaß!! grins*
Viele Grüße in die große Welt,
Andy Bachinger
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